Als Altenpflegefachkraft in der außerklinischen Intensivpflege arbeiten. Wie ist das? Zwei Altenpflegefachkräfte der IPT erzählen von ihrem Werdegang, wie sie zur IPT kamen und was Ihnen an der außerklinischen Intensivpflege gefällt.
„Mama, das ist genau dein Ding. Das, was du immer machen wolltest“, so erfuhr Ute Gärtner von ihrer Tochter Bianca vom IPT – Intensivpflegeteam. Ute wollte immer in Richtung Palliativ Care und vor allem Zeit haben für die Menschen. Die Chance für sie, auf diese Weise arbeiten zu können, sah Bianca bei der IPT. Sie selbst hatte sich dort beworben als Auszubildende und Bianca war sich sicher: „Das ist genau so, wie du arbeiten willst“.
Die Altenpflegefachkraft arbeitete in einem Pflegeheim, hatte dort auch 2013 ihr Examen gemacht. „Mir hat das Team gefallen, dass ich mit Schülern zu tun hatte; und die Bewohner waren stets sehr nett und zuvorkommend. Nicht gefallen hat mir, dass es wie Fließbandarbeit war“, berichtet die 49-jährige Ute. Denn es gab zu wenig Zeit für Gespräche mit den Patienten, stattdessen spurtete sie zwischen den Zimmern hin und her. „Eine individuelle Versorgung war nicht möglich, alles war eher durchprogrammiert, damit wir es zeitlich schaffen.“
Das ist für jeden erlernbar
Großen Respekt vor der Arbeit in der außerklinischen Intensivpflege hatte zwar auch Ute, aber ihr Mut, direkt in die außerklinische Intensivpflege zu wechseln, hat sich für sie gelohnt, denn ihr half die gut strukturierte und organisierte Einarbeitung bei der IPT. „Meine Patin hat sich Zeit genommen, mir alle Fragen beantwortet und mir Stück für Stück alles gezeigt.“ In den IPT-Wohngemeinschaften arbeitet man außerdem immer zusammen mit anderen Kollegen und kann so Sicherheit erlangen. Utes Fazit: „Das ist für jeden erlernbar.“ Außerdem werden alle Pflegekräfte, die neu in diesem Bereich sind, im „Basiskurs: Pflegefachkraft für außerklinische Beatmung“ extern weitergebildet.
Dass sie mal Vollzeit in der außerklinischen Intensivpflege arbeitet, hätte sich Corina anfangs nicht vorstellen können, für sie war ein langsames Reinwachsen in den Job wichtig. Rund zwei Jahre arbeitete sie bei der Sozialstation bis sie 2016 den Schritt wagte, bei der IPT und damit komplett in den Intensivbereich einzusteigen.
Gewohnt, schnell zu arbeiten, war es für Corina anfangs eine große Umstellung, dass sie in der Intensivpflege so viel Zeit für die Klienten nun hatte. „Man muss nicht lossprinten, sondern wir können ankommen, können uns genau über den aktuellen Stand informieren und uns Zeit lassen mit den Klienten“, erklärt Ute. Anders als in der ambulanten Pflege, meint Corina, ist man in der WG auch viel flexibler, wann man was erledigt. Ute erklärt dazu: „Wir können die Klienten ausschlafen lassen, wenn sie das wollen. Medikamente und alle Behandlungen werden individuell verabreicht, wie es auch vorgesehen ist.“
Eine Umgewöhnung war es für Ute auch in manchen pflegerischen Bereichen: „Zum Beispiel ist die Mobilisierung alter Menschen anders als bei Menschen, die jung sind und eine schwere Erkrankung haben.“ Wenn neurologischen Schäden vorhanden sind, sei der Austausch anders und man habe nur einen Ja-Nein-Code – „das erfordert ein gewisses Geschick“. Die Spezialisierung auf tracheotomierte und beatmete Menschen bedeutet auch, dass man sich weiterentwickeln kann und sein Wissen und Können intensiviert. Nicht zuletzt sind die Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten, die die IPT anbiete, eine gute Ergänzung.
So pflegen, wie man selbst gepflegt werden möchte
Geholfen hat beiden, dass sie durch die 12-Stunden-Schichten viele freie Tage im Monat und viel Zeit für die Klienten haben und dadurch individuell auf deren Bedürfnisse eingehen können. „Man kann so pflegen, wie man es in der Schule gelernt hat, wie man es mit seinem Gewissen vereinbaren kann“, sagt Ute und ergänzt: „Man kann so pflegen, wie man selbst gepflegt werden möchte.“ Als Beispiel hierfür nennt sie, dass sie auf den einzelnen Bewohner eingehen kann, Zeit für Gespräche, Ausflüge und individuelle Bedürfnisse hat.
„Man geht nicht kaputt raus, klar gibt es mal anstrengendere Tage, aber so kaputt wie früher, bin ich nach einem WG-Tag nicht“, sagt Ute. In der außerklinischen Intensivpflege könne man einfach noch etwas bewegen, findet Corina: „Wunderschön ist es, wenn Klienten gesund gepflegt werden.“ Die Entwicklung der Klienten, die Fortschritte, die man beobachten kann, schätzen beide sehr. „Da geht man mit einem glücklichen Gefühl nach Hause“, so Ute.
Vorteile, die eine Altenpflegefachkraft mitbringt, liegen klar auf der Hand. „Die Krankenpflegefachkräfte lernen nicht viel über Aktivierung, worin die Altenpflegefachkraft richtig gut ausgebildet ist. Gerade im Improvisieren sowie individuell erfinderisch zu sein, darin sehe ich unsere Vorteile“, so Ute. Altenpflegefachkräfte haben nach Corinas Meinung den Klienten und sein Seelenheil vor allem im Fokus – und nicht nur die Krankheiten und Symptome im Blick – „bei uns geht’s mehr um die Psyche der Klienten und die ganzheitliche Pflege“. Beide finden, dass sich so Altenpflege sowie Gesundheits- und Krankenpflege wunderbar ergänzen.
Die Ausbildung zur Altenpflegefachkraft war eine gute Basis, um in der außerklinischen Intensivpflege zu arbeiten. Über Hospitanzen kann man für sich gut herausfinden, ob diese Arbeit etwas für einen ist, empfiehlt Corina. „Einfach mal vorbeischauen und sich selbst ein Bild machen, denn ich kann mir vorstellen, dass der Job in der außerklinischen Intensivpflege für viele Altenpflegefachkräfte eine gute Alternative ist“, ist sich Ute sicher.
"Ich habe die Freude am Arbeiten immer mehr verloren"
Ähnliche Erfahrungen machte auch Corina Wecklein, die bereits seit 2008 examinierte Altenpflegerin ist und ebenfalls in einem Altenpflegeheim gearbeitet hat. „Alles schnell, schnell“, sagt die 33-Jährige über diese Zeit und dass sie oft Menschen gleichzeitig betreuen musste. „Ich habe die Freude am Arbeiten immer mehr verloren“, erklärt sie.
Dennoch blieben beide nach ihrer Ausbildungszeit noch eine ganze Weile in ihren Jobs. Corina noch zwei Jahre, Ute sogar noch weitere fünf. „Den Absprung zu schaffen, ist nicht einfach, denn man ist in einem festen System und es ist schwierig, den Blick nach außen zu haben“, erklärt Ute. Dazu kam die Angst, sich auf etwas Neues einzulassen – neue Leute, neues Team, neue Arbeitsabläufe.
„Hop oder Top“, sagte sie sich dann eines Tages und griff zum Telefon – ein Anruf später und ihr stand die Tür offen für die außerklinische Intensivpflege, denn der PDL und die Geschäftsführerin der IPT waren ganz angetan von der erfahrenen und herzlichen Pflegekraft und glaubten, sie sei eine Bereicherung für das Team.
Auch Corina schaffte den Absprung und wechselte zu einer großen Sozialstation in die ambulante Pflege und lernte dort die außerklinische Intensivpflege kennen. An ihren ersten Tagen dort fühlte sie sich „geflasht“ aufgrund der neuen Aufgaben – Absaugen, Tracheostomapflege, Kanülenwechsel – vieles war neu für sie, dennoch fand sie mehr und mehr Gefallen an der Arbeit.
“Wir lernen regelmäßig dazu. Vor allem, wenn wir einen Fehler gemacht haben.”
aus den Werten des Pflegeteams