Dipl. Psych. Gabriele Schuster und Dr. med. Tim Stelzer geben Tipps und Tricks zum Gespräch mit dem Arzt.
Hier können Sie sich das Gespräch mit dem Arzt als PDF herunterladen.
Allgemein gilt: Erst das Sprechen (Vorgeschichte), dann die Untersuchung/en (Diagnostik) führen zur Diagnose. Danach erst erfolgt die Behandlung (Therapie). Eine Behandlung kann nur bei einer korrekten Diagnose erfolgreich sein.
Daher wünscht er sich eine klare Aussage über den Grund Ihres Kommens, die Art Ihrer Beschwerden sowie deren Dauer, Intensität und Auftreten. Bringen Sie die Fragen, die Sie beantwortet haben möchten, gern schriftlich mit. Dazu am besten eine Liste der aktuellen Medikamente, die Sie nehmen. Gab es im Vorfeld bereits eine Diagnostik? Wenn ja, dann bringen Sie Bilder und Laborwerte mit. Notieren Sie die wichtigsten Inhalte Ihrer Krankengeschichte (inkl. Allergien). Es ist schön ist, wenn Sie schon ein wenig Wissen mitbringen, aber kein Muss. Überlegen Sie sich, ob Sie von einem Familienmitglied oder Freund begleitet werden möchten.
Erstellen Sie eine Liste Ihrer Fragen und nehmen Sie diese zum Gespräch mit. Die dringlichsten Anliegen sollten zuerst kommen. Viele Menschen informieren sich heutzutage im Internet über Krankheiten. Hierzu finden wir folgende Checkliste der Verbraucherzentrale zur Beurteilung von Informationen aus dem Internet sehr hilfreich: <link https: www.verbraucherzentrale.de media86661a.pdf _blank>www.verbraucherzentrale.de/media86661A.pdf
Seien sie offen und ehrlich. Wichtig: Teilen Sie ihrem Arzt auch mit, wenn Sie eine Therapie nicht durchführen möchten. Weißen Sie darauf hin, wenn Ihnen etwas seltsam vorkommt. Hören Sie zu. Stellen Sie Fragen, auch wenn es schwerfällt. Auch hier gilt: Es gibt keine dummen Fragen. Im Folgenden zeigen wir Ihnen ein paar Beispiele für Fragen.
Beispiele für Fragen und Sätze im Arztgespräch
Nützliche Fragen vor Untersuchungen
Nützliche Fragen zu einer Diagnose oder Krankheit
Nützliche Fragen vor einer Behandlung
Am Ende des Arztbesuches
Nach dem Gespräch, wenn noch keine Entscheidung getroffen wurde, können Sie eine Liste mit Vor- und Nachteilen aus den erhaltenen Information erstellen. Schreiben Sie auf, was Sie von der Wahl der Behandlungsmöglichkeiten erwarten und besprechen Sie diese gegebenenfalls mit Ihrem Arzt, ob diese Erwartungen realistisch sind.
Entscheidung über die Therapie
Wenn Sie dann mit Ihrem Arzt eine Entscheidung getroffen haben, schreiben Sie die notwendigen Schritte auf. Überlegen Sie, was Sie dazu beitragen können, dass der gemeinsame Weg erfolgreich wird. Wenn Sie Schwierigkeiten haben, das vereinbarte Vorgehen einzuhalten: Sprechen Sie mit Ihrem Arzt darüber. Gemeinsam können Sie dann Alternativen überlegen.
Und was ist, wenn Sie mit der Entscheidung des Arztes oder seinem Vorschlag nicht einverstanden sind? Gerade dann ist ein Gespräch wichtig. Nur wenn Ihr Arzt versteht, dass und warum Sie nicht einverstanden sind kann er seinen Behandlungsvorschlag so überarbeiten, dass Sie beide damit zufrieden sind. Signalisieren Sie daher Ihrem Arzt, dass Sie seine Kompetenz nicht anzweifeln. Machen Sie klar, dass es Ihnen wichtig ist, eine Behandlung zu bekommen, die aus Ihrer Sicht einen Sinn ergibt. Stellen Sie klar, es Ihr Ziel ist, einen guten Weg für beide zu finden. Verdeutlichen Sie, dass Sie gerade weil Sie weiter ihm gut zusammenarbeiten möchten, Ihre Unzufriedenheit ansprechen (anstatt gleich den Arzt zu wechseln).
Sollte die anstehende Entscheidung nicht eindeutig sein, dann kommen Sie mit Ihrem Arzt zu „gemeinsamen Entscheidungsfindung“. Der Erfolg einer Therapie hängt manchmal auch davon ab, welche Einstellung Sie als Patient zu einer bestimmten Therapieform haben. Nicht immer gibt es die einzige „beste“ Therapiemethode. Dann bringt der Arzt sein medizinisches Wissen ein und informiert Sie über mögliche Alternativen. Sie wiederum informieren den Arzt darüber, welche Möglichkeit Sie bevorzugen und welche Bedenken Sie haben. Erzählen Sie ihm von Ihren Lebensumständen, Werten und Bedürfnissen. Diskutieren Sie Vor- und Nachteile und entscheiden Sie dann gleichberechtigt darüber, welche Behandlung am besten geeignet ist.
Studien und Patientenbefragungen zeigen, dass es Vorteile hat, wenn Arzt und Patient gemeinsam die Therapie auswählen, denn sie können besser an der Therapie mitwirken und diese akzeptieren. Dies wiederum kann dazu führen, dass die Behandlung schneller und/oder besser wirkt. Es zeigte sich, dass sie die ausgewählte Therapie besser verstehen und diese in ihrem Alltag bewusster umsetzen können. Außerdem wissen Patienten so, welche Hintergründe, Abläufe und Nebenwirkungen die Therapie hat und können sich darauf einstellen. Es ist dann auch leichter, die Therapie auch bei Schwierigkeiten besser durchhalten zu können.
Wenn Sie mit Ihrem Arzt gemeinsam entscheiden, intensivieren Sie hierdurch Ihre Beziehung zu Ihrem Arzt und werden vermutlich daraufhin weniger Konflikte aufgrund unterschiedlicher Meinungen miteinander haben. Vermutlich werden Sie zufriedener mit der Behandlung und ihrem Arzt sein.
Nützliche Fragen zu Medikamenten
Nützliche Fragen vor einer OP
Nützliche Fragen bei der Verordnung einer Heilbehandlung oder Therapie
“Wir übernehmen im Rahmen unserer Grenzen und Möglichkeiten Verantwortung und trauen uns etwas zu.”
aus den Werten des Pflegeteams